Steuern im Blick – September 2025

Steuern im Blick – Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe unseres Informationsdienstes Steuern im Blick stehen wieder wichtige Neuerungen, aktuelle Urteile und Praxishinweise im Fokus.

Schwerpunkt: Steuerbescheide und elektronische Daten
Der Bundesfinanzhof hat klargestellt: Steuerbescheide sind auch dann zu ändern, wenn bei der elektronischen Übermittlung von Dritten (z. B. Rentenversicherungsträgern) Fehler auftreten – selbst wenn die Angaben bereits korrekt in der Steuererklärung enthalten waren. Das stärkt die Rechte der Steuerpflichtigen, die sich auf eine vollständige und richtige Berücksichtigung ihrer Daten verlassen dürfen.

Kindergeld & private Vorsorge
Eine neue Dienstanweisung zum Kindergeld bringt mehr Transparenz für Familien. Zudem hat die Rechtsprechung bestätigt: Vorweggenommene Aufwendungen für die eigene Bestattung gelten nicht als außergewöhnliche Belastung und können daher steuerlich nicht geltend gemacht werden.

Immobilien & Arbeitsstätten
Für Vermieter interessant: Unter bestimmten Umständen kann eine Ferienwohnung als erste Tätigkeitsstätte gelten. Das wirkt sich unmittelbar auf die steuerliche Behandlung von Fahrt- und Reisekosten aus.

Neue Zielgruppe der Steuerfahndung
Influencer stehen zunehmend im Fokus der Finanzbehörden. Vor allem in Nordrhein-Westfalen und Hamburg laufen verstärkt Ermittlungen wegen möglicher Steuerhinterziehung.

Aktualisierte GoBD & elektronische Rechnungen
Das Bundesfinanzministerium hat die GoBD (Grundsätze zur ordnungsgemäßen Buchführung in digitaler Form) überarbeitet – insbesondere im Hinblick auf die Pflicht zur elektronischen Rechnung, die seit 1. Januar 2025 bei B2B-Umsätzen gilt. Auch ein neues BMF-Schreiben zur E-Rechnung liegt derzeit im Entwurf vor.

Umsatzsteuer & Europarecht
Bestätigungen ausländischer Umsatzsteuer-Identifikationsnummern erfolgen künftig ausschließlich elektronisch. Außerdem beschäftigt den Europäischen Gerichtshof die Frage, ob der Gutglaubensschutz schon im Festsetzungsverfahren oder erst in einem Billigkeitsverfahren berücksichtigt werden muss.

Gesellschafter & Geschäftsführer
Ein spannender Fall vor dem BFH: Wie ist der Verkaufspreis für Gesellschaftsanteile zu versteuern, wenn der Verkäufer zugleich weiterhin als Geschäftsführer tätig bleibt? Hier geht es um die Abgrenzung von Arbeitslohn und Veräußerungsgewinn.

Arbeitgeber & Arbeitnehmer

  • Die Mindestlohnkommission hat eine stufenweise Erhöhung beschlossen: 13,90 € ab 2026 und 14,60 € ab 2027.

  • Bei doppelter Haushaltsführung wurde entschieden, dass eine Kostenbeteiligung bei Ein-Personen-Haushalten steuerlich nicht relevant ist.

Service: Wichtige Termine
Wie gewohnt enthält die Ausgabe auch die aktuellen Fälligkeitstermine für Steuern und Sozialversicherungsbeiträge im September 2025 – ein praktischer Überblick für Unternehmer und Selbstständige.